Haben Sie eine Frage zur Auswertung der PRTR-Daten, kontaktieren Sie uns bitte.
Saubere und schmutzige Müllverbrennungsbetriebe
Wenn Sie bspw. wissen wollen, wie viel von welchen Schadstoffen eine Müllverbrennungsbetriebe freisetzt, nutzen Sie die Detailsuche.
Wählen Sie dort in der Suchkategorie „Branche – Tätigkeit“ die Tätigkeit 5b) „Anlagen für die Verbrennung nicht gefährlicher Abfälle“ aus und lösen Sie die Abfrage aus. Sie erhalten eine deutschlandweite Liste mit den im PRTR-Deutschland enthaltenen Müllverbrennungsbetriebe. Ein Klick auf das i-Symbol ganz rechts öffnet das Datenblatt eines einzelnen Müllverbrennungsbetriebs, das dann wiederum Angaben zu den Freisetzungen enthält.
Zur Verfeinerung Ihrer Suche – wollen Sie bspw. nach Emissionsdaten zu einem bestimmten Schadstoff suchen, der durch Müllverbrennungsbetriebe freigesetzt wird – können Sie das Abfragekriterium „Schadstoff“ nutzen.
Genau so können Sie auch verfahren, wenn Sie nach anderen Betrieben, nach Schadstoffen, Bundesländern usw. suchen. Vielleicht helfen Ihnen auch folgende, zusätzliche Suchmöglichkeiten weiter:
Die saubersten und schmutzigsten Betriebe in Thru.de
Die Frage, welcher Betrieb die Umwelt am wenigsten oder meisten belastet, ist anhand der Emissionsdaten allein oft nicht zu treffen. Dazu einige Gedankengänge:
- Ein Betrieb kann viele unterschiedliche Stoffe für seine Produktion nutzen und es können verschiedenste Abfälle anfallen. Dennoch ist es möglich, dass er nur sehr wenige Schadstoffe freisetzt oder nur wenig Abfall entsorgen muss.
- Ein anderer Betrieb wiederum setzt nur einen Schadstoff frei, diesen jedoch in großen Mengen.
- Schadstoff ist nicht gleich Schadstoff. Manche Schadstoffe können schon in geringen Mengen große Auswirkungen haben, während andere erst in großen Mengen die Umwelt oder das Klima belasten können.
- Zudem bedeuten große Mengen an freigesetzten Schadstoffen nicht unbedingt, dass ein Betrieb „schmutzig“ arbeitet. Ein Beispiel: Ein großer Betrieb kann trotz modernster Technik einfach aufgrund seiner großen Produktionsmenge absolut mehr Schadstoffe freisetzen als ein kleiner Betrieb, dessen Umwelt und Produktionstechnik aber nicht auf dem neuesten Stand ist.
Verbringung von Abfällen im In- und Ausland
Bei der Berichterstattung zur Abfallverbringung (auch oft als Abfallentsorgung bezeichnet) wird zwischen gefährlichem und nicht gefährlichem Abfall unterschieden (Schwellenwerte: 2 t/Jahr für gefährliche Abfälle; 2.000 t/Jahr für nicht gefährliche Abfälle). Betrachtet werden die Abfallströme, die über die Grenzen einer Betriebseinrichtung hinaus entsorgt werden. Die Berichterstattung zum Abfall ist komplex und different. Warum?
Im PRTR hat der Betreiber anzugeben, ob er den gefährlichen Abfall im In– oder im Ausland entsorgt. Wird nicht gefährlicher Abfall entsorgt, sind diese Informationen hingegen nicht erforderlich. Die Angabe, ob die Abfälle beseitigt oder verwertet werden, ist für beide Abfallarten (gefährlicher und nicht gefährlicher Abfall) hingegen verpflichtend.
Betreiber, die gefährlichen Abfall im Ausland verbringen, müssen zudem angeben:
- Staat, Name und Adresse des Verwerters/ Beseitigers,
- Staat, Name und Adresse des tatsächlichen Verwertungs-/ Beseitigungsstandortes, in welchem der Abfall entsorgt wird.
In Einzelfällen können Betreiber bestimmte Informationen zum Abfall vertraulich kennzeichnen. Dies betrifft v.a. die Verbringung von gefährlichem Abfall ins Ausland, für welche vorrangig „Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse“ als Schutzgrund angeben wird. (siehe FAQ – Frage 17)
Eine weitere Besonderheit bei der Berichterstattung zur Abfallverbringung ist, dass in Bezug auf den Schwellenwert immer die Summe der entsorgten Abfälle relevant ist, denn es werden keine Schadstoffe im Abfall erfasst, nur Abfallmengen.
Zum Beispiel: entsorgt eine Betriebseinrichtung 1,25 t gefährliche Abfälle ins Ausland und 1,5 t gefährliche Abfälle im Inland, ist sie aufgrund einer Gesamtmenge von 2,75 t gefährlichen Abfalls und folglich der Überschreitung des Schwellenwertes PRTR-berichtspflichtig.