Bild zeigt einen Industriebetrieb; im Vorgergrund ist ein Getreidefeld zu sehen.

Wie viele Betriebe sind in Thru.de?

Von 2007 bis 2010 ist die Zahl der Betriebe von 4448 Betrieben in 2007 auf 4947 Betriebe in 2010 angestiegen. Nur Betriebe bestimmter Industriebranchen, die eine festgelegte Produktionsmenge oder Leistung übersteigen, müssen ihre Schadstoff- und Abfallmengen auf Thru.de veröffentlichen. Sie müssen nur für die Abfälle und Schadstoffe berichten, für die sie festgelegte Mindestmengen überschreiten.


Das Bild zeigt ein Balkendiagramm. Die Höhe der Balken stellt die Anzahl der Betriebe in Thru.de für die Berichtsjahre 2007 bis 2010 dar. Die Anzahl nimmt dabei von 4448 auf 4947 zu.

Die meisten Betriebe in Thru.de - nämlich gut zwei Drittel - entsorgen jährlich mehr als 2 Tonnen gefährlichen Abfall. Immerhin knapp 30 % der Betriebe entsorgen jährlich mehr als 2000 Tonnen nicht gefährliche Abfälle. Etwas weniger Betriebe geben Schadstofffreisetzungen in die Luft an. Schadstoffeinträge in Gewässer und Schadstoffeinleitungen mit dem Abwasser (z.B. in kommunale Kläranlagen) werden von jeweils ca. 10 % der Betriebe angegeben. Die Anzahl der Betriebe mit Schadstoffeinträgen in Gewässer nimmt leicht ab, die Anzahl der Betriebe mit Schadstoffeinleitungen mit dem Abwasser nimmt hingegen eher zu. Der Anteil der Betriebe mit Schadstoffeinträgen in den Boden ist mit nur 0,1 % äußerst gering. Die meisten Betriebe lassen sich nicht nur zu einer, sondern gleichzeitig  mehreren Kategorien zuordnen, zum Beispiel zu gefährlichen Abfällen und Schadstoffemissionen in die Luft. Entsprechend addieren sich die hier angegebenen Prozentzahlen nicht auf 100%, sondern liegen darüber.


Die Grafik zeigt ein Liniendiagramm, in dem die Anzahl der Betriebe, die für die einzelnen Kompartimente (Abfall gefährlich, Abfall ungefährlich, Freisetzung Luft, Freisetzung Wasser, Verbringung mit dem Abwasser und Freisetzung Boden) Daten angegeben

Die zehn Schadstoffe mit den größten Eintragsmengen in die Umwelt (Luft, Boden, Wasser, Abwasser) sind unsere "Top 10 Schadstoffe". Die Abbildung für 2010 zeigt deutlich, dass für die meisten dieser Schadstoffe "Hauptverursacher" gut erkennbar sind. Unter Hauptverursacher verstehen wir hier Industriebranchen, deren Anteil an einer Schadstoffmenge in Thru.de besonders hoch ist .

So ist etwa der Hauptverursacher für die Kohlendioxidemissionen (CO2) mit großem Abstand die Energiewirtschaft. Für die an Position 2 stehenden Chloride sind es mit fast gleich großen Anteilen die Chemische Industrie und die Mineralverarbeitenden Industrie, gefolgt von den Abfall- und Abwasserbetrieben (hier vor allem den kommunalen Kläranlagen). Anzumerken ist, dass die Chloridmengen dabei sowohl aus Einleitungen in die Gewässer, Freisetzungen in den Boden und mit dem Abwasser verbrachten Schadstoffmengen stammen.

Für die Kohlenmonoxid- (CO-) -Freisetzungen ist der Hauptverursacher die Metallverarbeitende Industrie. Die Mineralverarbeitende Industrie - hier besonders der Kohlebergbau - ist der Hauptverursacher für die Methan-Freisetzungen, dicht gefolgt von der Abfall- und Abwasserbewirtschaftung, hier besonders den Deponien. Die Stickoxid- und Schwefeloxidfreisetzungen stammen wie bei CO2 hauptsächlich aus der Energiewirtschaft, allerdings mit deutlich kleinerem Abstand zu den nächstplatzierten Branchen.

Die Mengen an Gesamtem Organischen Kohlenstoff (TOC), stammen zu einem Großteil aus der Chemischen Industrie, der Lebensmittelindustrie und der Papier- und Holzindustrie. Aber auch die Abfall- und Abwasserbewirtschaftung, besonders die Kläranlagen, hat einen hohen Anteil an den TOC-Mengen. Auch hier wurden für diese Darstellung die Einleitungen in die Gewässer und die mit dem Abwasser verbrachten Mengen gemeinsam betrachtet. Auch bei den Gesamtstickstoffmengen sind die Kläranlagen der Hauptverursacher.

Bei den flüchtigen organischen Verbindungen (NMVOC) hat die Branche Sonstige Industriezweige den größten Anteil. Hierzu zählen Betriebe, die Oberflächen mit Lösungsmitteln behandeln, wie beispielsweise Hersteller von Kraftfahrzeugen, hier vor allem Lackieranlagen. Die Intensivtierhaltung ist mit großem Abstand der Hauptverursacher für Ammoniakemissionen (NH3). Kleinere Anteile haben die Chemische und die Mineralverarbeitende Industrie.


Das Bild zeigt die Schadstoffe mit den größten Mengen in Thrude sowie die dazugehörigen Branchen. Hauptverursacher sind gut zu erkennen und im Text genauer erläutert

Die Top-10-Liste lenkt die Aufmerksamkeit zwar auf die Schadstoffe, von denen durch die Industriebetriebe besonders große Mengen in die Umwelt gelangen. Für weitere Recherchen auf Thru.de lohnt sich aber auch der Blick auf die Schadstoffe, die in ganz geringen Mengen berichtet werden. Dabei handelt es sich oft um besonders problematische Stoffe wie Dioxine und Furane, PCB aber auch Schwermetalle wie Quecksilber oder Cadmium, die bereits in geringen Mengen eine Gefahr für die Umwelt darstellen können.

 

Stand: Dezember 2012