Die PRTR-Geschichte

Wir geben Ihnen hier einen kurzen Abriss der PRTR-Geschichte, also:

Wann wurde die Idee geboren? Wie wurde sie weltweit konkretisiert und wie haben die EU und Deutschland sie umgesetzt? Wie wird sie weiter entwickelt?

PRTR weltweit

Auf der Umwelt-Konferenz von Rio 1992 hatten sich Deutschland und andere Staaten grundsätzlich dazu verpflichtet, Schadstoffregister aufzubauen, das für jeden über das Internet frei zugänglich ist. In solchen Registern sollen Emissionen und Abfälle von großen Industriebetrieben zu finden sein, die von Betrieben zu diesem Zweck berichtet werden müssen. In Europa wurde dies 1998 mit der Aarhus-Konvention bekräftigt, die das Recht auf Informationen in Umweltbelangen einklagbar macht.

Ende Januar 2003 legten dann 36 Staaten den Grundstein für die Einrichtung vergleichbarer PRTRs in Europa und einigten sich auf UNECE-Ebene (Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen) in Kiew auf das PRTR-Protokoll. Dieses regelt die Details zu den grundsätzlichen Vorgaben von Rio 1992 und der Aarhus-Konvention von 1998. Alle diese Staaten – darunter alle (damals 15) EU-Mitgliedstaaten sowie die EU selbst – haben sich damit zum Aufbau eines solchen Schadstoffregisters verpflichtet.

bieten Ihnen eine ausführliche Darstellung der Geschichte des PRTR.

PRTR in der EU

2006 hat dann die EU ihre Verordnung für die Errichtung eines europäischen Schadstoffregisters E-PRTR (E-PRTR-Verordnung) erlassen. Sie verpflichtet alle Industriebetriebe gleichermaßen, die geforderten Informationen, Emissionen und Abfälle an ihre jeweiligen nationalen Behörden zu berichten, um sie in das europäische Register aufzunehmen.

Im Mai 2024 erfolgte die erste große Weiterentwicklung: die neue europäische Verordnung zum Aufbau eines Industrie-Emissions-Portals (IEP) trat in Kraft: ab 2028 – und damit erstmals mit den Daten von 2027 – wird diese neue IEP-Verordnung die „alte“ E-PRTR-Verordnung ablösen. Damit werden eine Reihe von Veränderungen einhergehen: z.B. werden die Daten künftig auf Ebene der Anlage berichtet und veröffentlicht und nicht mehr auf Ebene des Betriebs, also zusammengefasst, wie bisher. Auch werden einige neue Tätigkeiten und Schadstoffe aufgenommen werden und es werden Kontextinformationen erhoben werden, mit denen sich die Emissionsdaten besser einordnen lassen. Das alles soll die erfassten Daten noch aussagekräftiger und nutzbarer machen.

PRTR-Deutschland

Die Umsetzung des PRTR in Deutschland sowie das zugrundeliegende Zeitschema für die Berichterstattung und Veröffentlichung der PRTR-Daten ist in ausführlichen Hintergrundinformationen dargestellt.

Künftig neue Anforderungen durch das IEP

Das PRTR löste 2007 das Europäische Schadstoffemissionsregister (European Pollutant Emission Register, EPER) sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene ab. Das PRTR weist im Vergleich zum EPER wesentliche Erweiterungen auf, die ausführlich in den Hintergrunddokumenten im Downloadbereich dargestellt sind. Das neue Industrie-Emissions-Portal IEP wiederum wird über das PRTR hinausgehen. Sobald die Umsetzung in deutsches Recht abgeschlossen ist, werden wir hier darüber informieren.